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Reduziert arriba-PPI die Überversorgung mit Protonenpumpeninhibitoren? Eine Machbarkeitsstudie

Zusammenfassung Hintergrund Die Verordnungen von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Mit zunehmender Verordnungsprävalenz mehren sich die Hinweise auf Nebenwirkungen. Viele Patientinnen und Patienten nehmen PPI ohne Indikation mit offener Ther...

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Published in:Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2022, Vol.98 (1), p.8-12
Main Authors: Heisig, Julia, Friedrich, Susanne, Nikel, Johanna, Heye, Anne-Lisa, Barzel, Anne, Bücker, Bettina, Wilm, Stefan, Viniol, Annika, Donner-Banzhoff, Norbert, Becker, Annette
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die Verordnungen von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Mit zunehmender Verordnungsprävalenz mehren sich die Hinweise auf Nebenwirkungen. Viele Patientinnen und Patienten nehmen PPI ohne Indikation mit offener Therapiaedauer ein. Zurzeit wird in einer randomisiert-kontrollierten Studie untersucht, ob mittels des patientenorientierten Tools arriba-PPI die Verordnungen von PPI in hausärztlichen Praxen um mind. 15 % mehr als durch eine herkömmliche Beratung gesenkt werden können. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie sollte nun die Durchführbarkeit von arriba-PPI-Beratungen getestet werden, insbesondere ob dadurch Absetzversuche oder Dosisreduktionen gelingen. Methoden Sechs Hausärztinnen/Hausärzte wendeten das Tool jeweils bei drei Patientinnen/Patienten mit einer PPI-Langzeitverordnung von mind. sechs Monaten an. Nach jeder Beratung füllten die Ärztinnen/Ärzte ein Case Report Form (CRF) mit dem Beratungsergebnis und einer kurzen Beurteilung aus. Nach Abschluss der Beratungen wurden alle Ärztinnen/Ärzte sowie acht der 18 Patientinnen/Patienten über ihre Erfahrungen telefonisch befragt. Ergebnisse Nach dem Beratungsgespräch mit arriba-PPI fiel in 15 von 18 Beratungen die gemeinsame Entscheidung für eine Dosisreduktion oder einen Absetzversuch. Mit der Medikationsänderung kamen die meisten der später interviewten Patientinnen/Patienten gut zurecht und hatten nur wenige oder gar keine Beschwerden. Die Ärztinnen/Ärzte bewerteten in der Hälfte der Beratungen die Kategorien „Informationstransport“ und „Erreichung einer gemeinsamen Wissensebene“ mit sehr gut bis gut. Schlussfolgerungen In dieser Machbarkeitsstudie gelang es, mittels arriba-PPI gemeinsam über eine Veränderung der Medikation zu sprechen und PPI z.T. auch erfolgreich abzusetzen oder deren Dosis zu verringern. Ob die Nutzung dieses Tools dauerhaft und im großen Maßstab PPI zu reduzieren hilft, wird die derzeit laufende Hauptstudie zeigen.
ISSN:1433-6251
1439-9229
DOI:10.53180/zfa.2022.0008-0012